April 2023
Die beiden heimischen CDU-Landtagsabgeordneten Matthias Reuber und Michael Wäschenbach sehen zunehmende Schwierigkeiten bei der fachärztlichen Versorgung im Kreis Altenkirchen. Aus diesem Anlass stellten sie eine kleine Anfrage an die Mainzer Landesregierung, in der sie unter anderem wissen wollten, wie sich die derzeitige Situation im Hinblick auf die fachärztliche Versorgung darstellt, wie sich die Zahl der Fachärzte im Landkreis Altenkirchen seit dem Jahr 2014 entwickelt hat, wie sich die Altersstruktur der derzeit zugelassenen Fachärzte darstellt und wie die Prognose für die kommenden Jahre aussieht. „Uns liegen zahlreiche Beschwerden seitens unserer Bürger vor, dass es oftmals schwierig ist, bei einem Facharzt zeitnah einen Termin zu erhalten. Viele Menschen aus unserem Kreis müssen weite Anfahrtswege in Kauf nehmen, weil die Versorgung in der Region sehr schlecht ist. Eltern berichten uns immer häufiger, dass sie keinen Platz für ihr Kind finden, weil die Ärzte am Limit arbeiten. Viele Bereiche sehen auf dem Papier zwar gut aus, aber die Realität spricht eine andere Sprache“, so Matthias Reuber. „Leider entsprechen nicht alle Antworten aus dem Ministerium unseren Erwartungen“, erklärt Michael Wäschenbach, der darauf verweist, dass einige Antworten nur sehr vage formuliert oder schlichtweg unwahr seien. „Wir hatten klar die Frage nach der Prognose hinsichtlich der Altersstruktur gestellt, aber wir erhalten nur als Antwort, dass die im Bereich der vertragsärztlichen Versorgung bestehende Altersgrenze von 68 Jahren bereits 2009 abgeschafft wurde und dass keine verlässliche Prognose möglich sei“, so Wäschenbach, der in Bereichen wie etwa bei den HNO-Ärztinnen und Ärzten sowie Hautärztinnen und Hautärzten eine deutliche Unterversorgung ausmacht. Auch werde im Antwortschreiben auf die Verantwortung der kassenärztlichen Vereinigung für die medizinische Versorgung verwiesen: „Das Ministerium hat die Rechtsaufsicht für die KV und somit eine hohe Verantwortung für die gesundheitliche Versorgung unserer Bürger. Mit dem Argument, dass die Kassenärztliche Vereinigung quasi alleine für die Versorgung zuständig sei, kann man sich nicht aus der Verantwortung ziehen“, so Wäschenbach. Reuber beklagt im gleichen Atemzug, dass das Land sich im Antwortschreiben mit der Ausweitung der Medizinplätze an den Universitäten rühmt: „Das stimmt schlichtweg nicht, in den vergangenen 20 Jahren hat es hier in Rheinland-Pfalz nur minimale Schwankungen der Medizinstudienplätze nach oben und unten gegeben und dass dieser Studienzweig nicht deutlich aufgestockt wurde, ist ein Versäumnis, das sich nun rächt. Andere Bundesländer haben in der gleichen Zeit die Anzahl der Medizinstudienplätze deutlich erhöht. Wir fordern daher zum einen, die Zahl der Medizinstudienplätze sehr schnell um mindestens 200 zu erhöhen und wir fordern das Land auf, für den vom Bundeswehrzentralkrankenhaus in Koblenz geforderten Campus, der von diesem auch mit erheblichen finanziellen Mitteln unterstützt würde, grünes Licht zu geben und sich als Land auch an der Errichtung zu beteiligen“, so Reuber.
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