Klimaschutz: Auch Waldinteressenten werden unterstützt

September 2023

Gute Nachricht für die Waldinteressenten im AK-Land. Nachdem ihnen bislang der Zugang zu den Fördermitteln für ein klimaangepasstes Waldmanagement verwehrt geblieben ist, können nun auch sie von dem mit insgesamt 4 Millionen Euro gefüllten Topf profitieren. Darauf weisen die heimischen Landtagsabgeordneten Sabine Bätzing-Lichtenthäler und Matthias Reuber sowie der Bundestagsabgeordnete Martin Diedenhofen in einer gemeinsamen Pressemitteilung hin.
Vorausgegangen war demach eine monatelange Auseinandersetzung mit der Fachagentur nachwachsender Rohstoffe (FNR), die im Auftrag des Bundesumweltministeriums die Förderanträge bearbeitet. Entgegen der üblichen Praxis sei man dort lange der Meinung gewesen, dass die Rechtsform der Waldinteressenten nicht antragsberechtigt sei und damit keine Fördermittel abrufen könne.
Die Waldinteressenten, die zwar einerseits tatsächlich eine Besonderheit aus dem nördlichen Rheinland-Pfalz darstellen, aber andererseits alleine im Kreis Altenkirchen 25 Prozent der Waldflächen ausmachten, seien über diese Entscheidung des FNR sehr irritiert und erbost gewesen, heißt es weiter. Ihr Argument: Schließlich sei der Westerwald so stark wie kaum eine andere Region von Klimaschäden im Wald betroffen.
Nach eigenen Angaben haben sich parteiübergreifend Bätzing-Lichtenthäler, Reuber und Diedenhofen nach intensiven Gesprächen mit den Waldinteressenten und dem Waldbauverein, sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene massiv dafür eingesetzt, dass die Förderung auch künftig den Waldinteressenten zugutekommt.
„Gerade die Waldinteressenten und Haubergsgenossen haben im Westerwald eine lange Tradition und die Menschen damit auch eine besondere Verbundenheit zum Wald, den die Waldinteressentenschaften pflegen und bewirtschaften. Es wäre daher absolut unverständlich, wenn für Maßnahmen des klimaangepassten Waldmanagements keine Förderungen möglich seien“, so die Politiker.
Umso erfreulicher ist die Nachricht, dass nun die FNR die Rechtsform der Waldinteressenten als förderfähig anerkennt. „Wir danken den Waldinteressenten für die Unterstützung, ihren großen Einsatz für unseren Wald und freuen uns über den gemeinsamen Erfolg. So gelingt praxisnaher Klimaschutz“, befindet das Abgeordnetentrio.
Im Kreis Altenkirchen gibt es etwa 85 Waldinteressentenschaften mit rund 3000 Anteilseignern. Das teilten die Parlamentarier unserer Zeitung auf Nachfrage mit.
Einige Waldinteressentenschaften hätten auch sofort einen Antrag gestellt, hätten aber dann zunächst wegen der besonderen Eigentumsform eine ablehnende Antwort erhalten.
Doch welche Maßnahmen werden überhaupt gefördert? Nach Auskunft der drei heimischen Politiker sind für eine Unterstützung zwölf Kriterien über 10 oder 20 Jahre einzuhalten. Zu einem klimaangepassten Waldmanagement zählen unter anderem eine Verjüngung des Vorbestandes, der Erhalt oder die Erweiterung der klimaresilienten, standortheimischen Baumartenvielfalt, ein Verzicht auf Kahlschläge und den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln oder auch die Einhaltung von Kriterien, wenn Rückegassen neu angelegt werden.
Die Höhe der Förderung ist abhängig von der bewirtschafteten Waldfläche. Maximal werden 100 Euro je Hektar und Jahr ausgezahlt. „Aufgrund der wegfallenden Einnahmen aus dem Holzverkauf fehlen vielen Eigentümern die Mittel, den Wald wieder aufzubauen. Diese Förderung soll die Waldeigentümer finanziell bei einem klimagerechten Waldaufbau unterstützen“, so Bätzing-Lichtenthäler, Reuber und Diedenhofen.
Infos: https://www.klimaan passung-wald.de/hintergrund
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