Reuber und Rüddel fordern Bestandsregulierung bei Wölfen
Abgeordnete warnen vor zunehmender Gefährdung
Wissen. Der heimische Landtagsabgeordnete Dr. Matthias Reuber (CDU) spricht sich, ebenso wie sein Bundestagskollege Erwin Rüddel, „für eine geordnete Bestandsregulierung der Wölfe“ aus. In diesem Zusammenhang hatte er in einer kleinen Anfrage an das Mainzer Umweltministerium unter anderem wissen wollen, inwieweit durch das Land bisher Schutzmaßnahmen für Nutztierherden erfolgt seien. „Zwar wird schon einiges getan, um Schafe und Nutztiere vor den heimischen Wölfen zu schützen“, so das Fazit von Reuber, „aber angesichts der jährlich steigenden Population der Raubtiere um etwa 30 Prozent sind dies allenfalls kurzfristig wirksame Maßnahmen, die auf lange Sicht gesehen ihre Wirkung einbüßen werden“. Reuber betont, dass es in den vergangenen Monaten insbesondere im Bereich der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld und in anderen Teilen von Rheinland-Pfalz zu erheblichen Schäden durch Wolfsrisse gekommen sei. Abgesehen von der steigenden psychischen und wirtschaftlichen Belastung der Herdenhalter, sei es auch nicht hinnehmbar, dass in großer Regelmäßigkeit Schafe und andere Nutztiere durch die Wölfe in Panik versetzt würden. Daher fordern Reuber und Rüddel insbesondere sogenannte Problemwölfe zur Entnahme -sprich zum Abschuss- freizugeben und darüber hinaus den Bestand insgesamt zu reduzieren. „Es geht nicht darum, den Wolf auszurotten, aber in Deutschland leben derzeit etwa 1300 Wölfe, während es in Finnland, Schweden und Frankreich zusammen gerade mal 1000 sind. Die dortigen Land- und Forstwirte haben mit der von den jeweiligen Regierungen verordneten Regulierungen des Wolfsbestandes sehr gute Erfahrungen gemacht“, so Rüddel. Der Wolf sei zwar in einigen Bereichen in einer angemessenen Populationsgröße ein nützliches Tier, da er für eine Reduzierung von Wild sorge, das unter anderem für den Verbiss von Jungpflanzen verantwortlich sei, aber in anderen Teilen sorge er für eine zunehmende und nicht mehr hinnehmbare Last. Es sei daher unumgänglich, den Bestand an Wölfen in einem Maße zu halten, der einerseits gewährleiste, dass das heimische Wild in einem für Natur und Umwelt erträglichen Maße gehalten werde, der andererseits aber auch den Herdenhaltern die Sicherheit gebe, dass ihre Tiere nicht mehr von Wölfen gerissen würden. „Schutzzäune, finanzielle Ausgleiche und andere Hilfen seitens des Landes sind zwar ein wichtiger Teil der Gesamtmaßnahme Wolf“, so Reuber abschließend, „aber sie reichen bei weitem nicht aus, um das, was uns erwartet, auch nur annähernd in den Griff zu bekommen. Die Wolfspopulation hat jährliche Zuwachsrate von über dreißig Prozent. Ohne eine Reaktion und Möglichkeit zur Regulierung des Bestands wird das jetzt schon in der VG Altenkirchen-Flammersfeld bestehende Problem in Zukunft weiter verschärft und sich auch auf andere Regionen ausbreiten. Leidtragende sind die Nutztiere und die Betroffenen vor Ort.“
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